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Link 13.03.12, 21:49:55

Mormonenhandbuecher

Roche und Böhmermann; Bildquelle: ZDF

Nachdem euer Lieblingsblogger, der in allen seriösen Blogcharts vermutlich zu Recht andauernd übergangen wird, kurzfristig in den Untergrund verschwinden musste, um eine U-Bahn-Linie fertigzustellen um weiterer Verfolgung durch seine skrupellose Konkurenz zu entgehen, ist er jetzt wieder in alter Frische für euch da!

Ja genau, damit bin ich gemeint und meine erste Amtshandlung wird es sein Werbung für etwas zu machen. Für eine Fernsehsendung.


Von „Roche und Böhmermann“ ist die Rede.

Zusammenfassend lässt sich die Talkshow, die eigentlich keine ist aber irgendwie schon, weil viel geredet wird, als experimentelles Experiment der beiden teilweise unsäglich nervigen, aber doch irgendwie erfrischend anderen Moderatoren Charlotte Roche (bekannt durch ihre Bücher) und Jan Böhmermann (bekannt durch … ja was eigentlich?) bezeichnen, die in einem abgedunkelten 70er-Jahre-Studio 5 mehr oder weniger bekannte Personen pro Sendung rund eine Stunde lang ihren Fragen unterziehen.

Ein Gag soll dabei wohl der Knopf in der Mitte des Tisches sein, mit dem man seine eigene Wortwahl durch einen schrillen Piepton zensieren kann. Leider ist es so, dass dieser entweder fast gar nicht gebraucht wird oder aber inflationär oft, was den Otto-Normal-Zuschauer vermutlich schnell weg schalten oder aber zumindest die Lautstärke des TV-Gerätes anpassen lässt.

Was mir nicht gefällt ist die Tatsache, dass durch die verhältnismäßig vielen Gäste das Ganze ein wenig gehetzt wirkt, vor allem da von der Sendezeit der Vorspann, ein fast 2-minütiger Einspieler für jeden Gast und die knappe, aber witzige Nachbesprechung der beiden Moderatoren abgehen, von ursprünglich einer Stunde also nicht mehr viel Zeit für das eigentliche Gespräch übrig bleibt. So passiert es schnell, dass manche Gesprächspartner fast gar nichts sagen, wie es in der zweiten Sendung der Fall war. In Zukunft einen Gast weniger einzuladen wäre in meinen Augen angebracht.

Naja, genug gemeckert: Ich muss sagen, dass ich nach dem Schauen der ersten beiden Sendungen trotz aller Kritikpunkte positiv überrascht bin und ich hoffe darauf, dass dieses neuartige Konzept eines alten Formats bestehen bleibt und sich weiter ausbauen kann.

Wer sich so wie ich die nächste Sendung in seinen Kalender eintragen möchte:
„Roche & Böhmermann“ läuft immer Sonntags um 22:00 Uhr in diesem neuartigen Spartensender ZDFkultur. Die zwei ersten Folgen finden sich in der Mediathek des ZDF.

*Der Titel dieses Blogposts ist übrigens ein Anagramm von „Roche und Böhmermann“.

tags:#tv #empfehlung #lustig


Link 19.03.11, 19:23:51

Romantically Apocalyptic

Screenshot Romantically Apocalyptic
Nicht nur aus gegebenem Anlass möchte ich euch den großartigen Webcomic Romantically Apocalyptic vorstellen:
Nach einer nicht näher beschriebenen Nuklearkatastrophe gibt es nur noch wenige menschliche Überlebende, darunter den Captain, der eine Drei-Mann-Armee anführt und sich gerne mit Skeletten unterhält.
Erdacht und gezeichnet wurde und wird Romantically Apocalyptic von Vitaly S Alexius, der eine verdammt gute Arbeit leistet, nicht nur in zeichnerischer Hinsicht. Der Captain ist einfach nur genial — und ein bisschen verrückt. Eine gesunde Mischung eben.
Reinschauen lohnt sich, die Story ist jedoch ein wenig abgedreht, also am Besten das Archiv vollständig durchschauen.

tags:#empfehlung #webcomic #lustig


Link 03.11.09, 23:06:06

Lilly unter den Linden

Titel: Lilly unter den Linden
Autor: Anne C. Voorhoeve
Seitenzahl: 288
Preis 6,95€


Lilly's Mutter stirbt als ihre Tochter 13 ist und das Jugendamt ist von nun an ihr Vormund. Während der Beerdigung trifft sie ihre Tante Lena aus der DDR, von der ihr Mutter Rita schon viel erzählt hat. Aufgrund der genauen Schilderungen des Ostens fühlt Lilly, dass dieser ihr wahres Zuhause sein muss, zumal Rita dort auch zusammen mit ihrer Familie gelebt hat, vor ihrer Flucht in die BRD. So macht sie sich am Weihnachtstag des Jahres 1988 auf den Weg zu Tante Lena und Onkel Rolf, denen Lilly damit unter anderem Ärger mit der Stasi einhandelt.

Lilly unter den Linden ist ein ziemlich bewegendes Buch, auch für mich, obwohl ich so gut wie gar keine Erinnerung an das geteilte Deutschland habe. Die Flucht des Mädchen wird sehr detailliert beschrieben und man kann sich richtig in die Welt der 13-Jährigen reinlesen. Am Ende gibt es natürlich ein Happy End, trotzdem durch den Mauerfall nicht unbedingt für die Protagonisten alles leichter wird. Der Roman ist sehr empfehlenswert, insbesondere für ehemalige "Ossis" und "Wessis", aber auch für die Generation nach dem Mauerfall.

tags:#literatur #ddr #empfehlung